Joomla! 8 Sprint – Nächste Schritte
- Sigrid Gramlinger
Es ist der große Elefant im Raum: Joomla fehlt eine verlässliche, langfristige Roadmap für das Content-Management-System. Neue Funktionen in den Versionen wurden bisher hauptsächlich von den persönlichen Vorlieben einzelner Mitwirkender bestimmt – nicht von einer langfristigen Strategie. Höchste Zeit also, dieses Problem zu lösen.
Um genau das zu tun, versammelte sich Anfang September eine Gruppe von Menschen in einem kleinen Dorf im Süden Deutschlands, um die große Frage zu beantworten: Wohin soll sich Joomla entwickeln?
Die Ankunft
Tag 0, und es gab viele Fragen: Haben wir die richtigen Leute ausgewählt? Wie ist der Ort? Doch das kam später. Zuerst mussten alle ankommen und sich gegenseitig kennenlernen.
Also beschlossen wir, gemeinsam in ein lokales Restaurant zu gehen und mit einer ersten Vorstellungsrunde zu beginnen. Es gab spannende Gespräche, und man spürte förmlich die Begeisterung und Motivation aller Beteiligten. Ein vielversprechender Start – besonders, als später am Abend schon erste Ideen und Konzepte diskutiert und notiert wurden.
Wir waren bereit für den Start.
Tag 1 – Erwartungsmanagement
Nach einem frühen Frühstück konnte der Tag beginnen. Die erste Herausforderung bestand darin, die unterschiedlichen Erwartungen abzustimmen. Jede:r Teilnehmer:in hatte andere Vorstellungen über das Ziel des Sprints und die Fragen, die in den nächsten Tagen beantwortet werden sollten. Schon am ersten Abend war klar geworden, dass viele Ideen im Raum stehen. Wie also bringen wir alle auf denselben Stand? Und decken wir alle Zielgruppen ausreichend ab?
Wir starteten deshalb mit einer kurzen Einführungsrunde: Wie sehen wir die Zukunft von Joomla? Wer sind wir, und mit welcher Zielgruppe arbeiten wir? Das Ergebnis war sehr vielfältig – eine perfekte Grundlage für solch einen Sprint. Und somit wir konnten sicherstellen, dass verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Als Nächstes brauchten wir ein gemeinsames Verständnis, wo Joomla aktuell steht: Was sind die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken? Klingt nach einem klassischen S-W-O-T-Modell. Also begannen wir in drei Gruppen diese Aspekte zu sammeln.
Das Ergebnis war umfangreich … und unorganisiert. Viel mehr, als wir an einem Wochenende bewältigen konnten. Außerdem war alles gemischt: Ideen zum Produkt/CMS (dafür war dieser Sprint gedacht) und Themen zum Projekt/zur Organisation (darüber später mehr). Also legten wir die Projektfragen zunächst beiseite und konzentrierten uns auf die Produktideen.
Wir setzten auf unsere “Schwarmintelligenz” – jede:r konnte die Top 3 Einträge pro Kategorie (S-W-O-T) wählen. So bekamen wir einen klaren Überblick, welche Punkte Priorität haben.
Mehrere Einträge waren doppelt, manche konnten thematisch zusammengefasst werden.
Am Ende hatten wir ein gemeinsames Verständnis der Fokus-Themen für diesen Sprint.
Nach dieser Übersicht machten wir eine kurze Snackpause mit lebhaften Diskussionen.
Nun wussten wir, was zu lösen war – und nun sollte es um das “Wie” gehen. Welche Änderungen braucht Joomla, um seine Stärken zu nutzen, Schwächen zu überwinden, Chancen zu ergreifen und Risiken zu vermeiden? Dafür nutzten wir die Blue Ocean Strategy, um neue Möglichkeiten und Funktionen zu finden.
Diese Methode hilft schnell zu erkennen, wo man etwas verbessern, hinzufügen, entfernen oder vereinfachen kann. Obwohl „Blue Ocean“ nicht perfekt ist, bietet es einen guten Überblick und fördert das Brainstorming. Also bildeten wir neue Gruppen und machten uns an die Arbeit.