Interview mit Nadja Lamisch
- Marco Leichsenring
Heute geht es weiter mit einem neuen Interview auf joomla.de. Hier kommt mal wieder eine Vertreterin der Interviewreihe „Zeig mir Deine Joomla! Geschichte“ zu Wort.
Das vierte Gespräch der 5. Staffel von „ZMDJ!G“ führte ich mit einer Frau, die bei
... die bei OSM als Schatzmeisterin gewählt wurde, die die Joomla-Community sehr schätzt und eine wichtige Rolle beim JoomlaDay Orgteam inne hat.
Herzlichen Dank an Nadja Lamisch für ihre Zeit und ihre Infos über ihren ersten Kontakt mit Joomla, der Motivation als Schatzmeisterin zu helfen und was sie sonst noch kreatives in ihrer Freizeit tut...
Viel Spaß beim Lesen des Interviews!
Nadja, stell dich doch bitte kurz einmal vor?
Hallo zusammen! Ich bin Nadja, wohne mit meiner Familie ganz in der Nähe von München und bin von Beruf Medieninformatikerin. Nach meinem Studium habe ich erst ein paar Jahre in einer Agentur verbracht. Nach der Elternzeit habe ich mich dann entschieden, mich selbständig zu machen – das ist inzwischen 16 Jahre her.
Niemand in unseren Interviews kommt um diese Frage herum: Wie und wo hast du das erste Mal von Joomla! oder sogar Mambo gehört?
Als ich nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben eingestiegen bin, habe ich eine Grafikerin kennengelernt, mit der ich bis heute viele gemeinsame Projekte umsetze. Eines unserer ersten größeren Projekte war eine Website für den Brandenburger Chorverband. Uns war schnell klar: Da braucht’s ein CMS. Ich hab mich dann recht zügig für Joomla! entschieden – das System war für mich logisch aufgebaut und gut strukturiert. Wir haben mit dem Start gewartet, bis Version 2.5 erschienen ist, und dann ging’s los. Die Seite war übrigens bis vor wenigen Jahren online.
Nadja, du bist vor einigen Jahren Schatzmeisterin bei OSM geworden. Wie ist es dazu gekommen?
Das kam ziemlich überraschend: Mein Vorgänger als Schatzmeister hatte sein Amt kurzfristig niedergelegt, und kurz darauf hat mich das Board gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Aufgabe zu übernehmen. Ehrlich gesagt war ich anfangs eher skeptisch, aber nach ein paar Gesprächen und etwas Bedenkzeit habe ich zugesagt. Von OSM hatte ich vorher zwar schon gehört, aber wie alles genau funktioniert, war mir nicht klar. Erst durch die Arbeit als Schatzmeisterin habe ich richtig verstanden, wie die Organisation funktioniert. Gewählt wurde ich dann im September 2022.
Du bist im Jahr 2024 als Schatzmeisterin von Joomla! wiedergewählt worden, kannst du uns sagen was diese Aufgabe beinhaltet?
Ich habe mich wirklich gefreut, dass ich 2024 erneut als Schatzmeisterin gewählt wurde. Damit bin ich weiterhin Teil des Vorstands von OSM. Alle zwei Wochen treffen wir uns, um aktuelle Themen zu besprechen – da geht’s um alles, was gerade ansteht. Mein Hauptbereich sind die Finanzen: Ich achte darauf, dass alles ordentlich läuft, Rechnungen bezahlt werden und Rückerstattungen (Reimbursements) nicht ewig brauchen. Einmal im Monat treffe ich mich mit unserer Buchhalterin und wir gehen die Konten durch. Am Jahresende kommt dann die Zusammenarbeit mit der Steuerberaterin, damit die Unterlagen fertig werden. Jedes Jahr im Juni steht der Budgetplan an – dieser wird von mir vorbereitet und an die Direktoren im Board (Production Outreach und Operations) verteilt. In einem gesonderten Meeting wird der Budgetplan dann besprochen und festgelegt.
Wenn du auf die Dinge zurückblickst, die du seit deiner ersten Wahl im Jahr 2022 getan hast, worauf bist du am meisten stolz?
Am meisten stolz bin ich auf die Einführung geregelter Prozesse und die Vereinfachung unserer Konten. Als ich mein Amt übernommen habe, waren unsere Finanzsysteme noch relativ komplex und schwer handhabbar. Durch die Einrichtung neuer Bankkonten konnten wir die Bedienung deutlich erleichtern. Die alten Strukturen sind zwar noch teilweise vorhanden, werden jedoch kaum noch genutzt. Diese Verbesserungen haben nicht nur meine Arbeit wesentlich vereinfacht, sondern kommen auch dem gesamten Vorstand zugute, da wir nun einen besseren Überblick über die Finanzen haben.
Was braucht es, um ein guter Schatzmeister zu sein?
Ich finde, dass Kontinuität wirklich viel ausmacht. Wenn man regelmäßig dranbleibt, behält man den Überblick – auch wenn mal mehr oder weniger zu tun ist. Manche Aufgaben wie Monatsberichte oder Abstimmungen mit anderen kommen nur ab und zu, aber Dinge wie Rechnungen prüfen oder Transaktionen verfolgen brauchen einfach konstante Aufmerksamkeit. Was dabei enorm hilft, ist die gute Zusammenarbeit mit unserer Buchhalterin und der Steuerberaterin.
Was gefällt dir an unserer Joomla-Gemeinschaft?
Ohne Zweifel: Die Menschen! Unsere Joomla-Gemeinschaft ist einfach etwas Besonderes. Die JoomlaDays sind für mich jedes Mal ein Highlight. Es ist wie ein großes Familientreffen, bei dem man bekannte Gesichter sieht und jedes Mal neue, wunderbare Menschen trifft. Die Herzlichkeit und der Zusammenhalt innerhalb unserer Joomla-Gemeinschaft sind einfach toll.
JoomlaDay, gutes Stichwort, aktuell kann man in den Joomla-Kanälen immer wieder Infos von dir zu diesem Event erfahren. Welche Position hast du bei der Organisation des JoomlaDay 2025 im November in Bad Krozingen?
Ich bin seit Ende 2018 Teil des Orgateams für den JoomlaDay und freue mich jedes Jahr aufs Neue, dabei mitwirken zu können. Wir haben keine festen Rollen – jeder bringt sich da ein, wo gerade etwas gebraucht wird. Dieses Jahr kümmere ich mich vor allem um die Bilder für die Social-Media-Beiträge und organisiere gerade die Location für das Pre-Event. Etwa alle zwei Wochen treffen wir uns im Team, besprechen den aktuellen Stand und verteilen die Aufgaben. Im Januar war ich mit Viviana Menzel in Freiburg und Umgebung unterwegs, um passende Orte für den JoomlaDay zu finden – am Ende haben wir uns für Bad Krozingen entschieden. Eine schöne Location, auf die wir uns schon sehr freuen!
Welche Aufgaben stehen jetzt für die heiße Organisationsphase für den am 14.11. und 15.11. stattfindenden JoomlaDay noch an?
Jetzt geht’s in den Endspurt! Alles, was gedruckt werden muss – von Rollups bis zu Namensschildern – wird gerade vorbereitet und in Auftrag gegeben. Auch bei den Social-Media-Beiträgen läuft jetzt die heiße Phase. Kurz vor dem JoomlaDay stehen dann noch ein paar letzte Dinge an: Namensetiketten fertig machen, Video-Vor- und Abspann …
Joomla! 6 wird auf diesem Event ein großes Thema sein, was erwartest du von Joomla! 6 ?
Ich hoffe, dass Joomla! 6 genau da weitermacht, wo die bisherigen Versionen schon angefangen haben: Ein zuverlässiges, modernes System, das technisch auf dem aktuellen Stand ist. Sicherheit spielt natürlich eine große Rolle – und genauso wichtig ist es, dass meine Kundinnen und Kunden gut damit zurechtkommen.
Jeder fängt einmal klein an. Welche sonstigen Erfahrungen hast du beim Webseiten gestalten gemacht und hast du Berührungspunkten mit anderen CMS-Systemen?
Wie schon erwähnt bin ich Medieninformatikerin. In unserem Abschlussprojekt haben wir damals ein eigenes kleines CMS mit Shop-Funktion entwickelt – komplett selbst programmiert, weil es so etwas in der Form noch nicht gab. Heute bin ich froh, dass es fertige Systeme gibt, auf die man sich verlassen kann und die einem viel Arbeit abnehmen.
In meinem Berufsalltag arbeite ich hauptsächlich mit Joomla!. Trotzdem finde ich es wichtig, immer zu schauen, was für den Kunden wirklich passt. Manchmal ist Joomla! ideal, manchmal ist ein anderes System sinnvoller – oder es braucht gar kein CMS. Je nach Projekt setze ich dann unterschiedliche Lösungen ein. Dies sind momentan neben Joomla! auch WordPress, Shopware und selbst gecodete Seiten.
Was machst du in deinem „anderen Leben“, abseits vom Rechner sonst noch?
Abseits vom Rechner bin ich gerne kreativ unterwegs. Besonders gerne gestalte ich Grußkarten – da kann ich richtig abschalten. Ich arbeite mit verschiedenen Techniken, aber am liebsten mit Stempeln. Und seit kurzem habe ich Zugang zu einem Lasercutter und erstelle damit verschiedenen Geschenke für Freunde und Familie.
Nadja, Vielen Dank für Deine Zeit und deine Antworten. Ich wünsche Dir alles Gute!
Nadjas Link: www.lamisch.de