Das Statement vom Hoster finde ich jetzt aber sehr originell!
Nö, das ist schlichtweg einfach nur realistisch.
Dateimanipulationen im nachhinein zu finden ist recht schwierig und auch sehr zeitaufwändig und führt selten ans Ziel, da hat er schon recht.
Zugriffe gibts ja in der Regel meist per FTP und HTTP/HTTPS Protokoll. Und mind. für letzteres gibt es meist Logfiles. Wenn man jetzt weiss, welche der zusätzlichen Dateien zuerst geschrieben oder verändert wurde, und man hat das Log dazu, kann man eigentlich genau ermitteln, wo die Lücke ist. Und wenn der 'feindliche Zugriff' nicht per HTTP/S stattfand, könnte es sein dass er per FTP erfolgt ist. Oder was man sonst noch so hat (Git, SSH, WebDav....).So zumindest mal die Theorie.
(Und angenommen der Server und die Hostings sind gut genug gegeneinander abgesichert, so dass es kein Accountübergreifendes Problem ist)
Tatsächlich kann es aber sein, dass das Öffnen einer Lücke und der eigentliche Missbrauch der Seite selten zeitgleich stattfinden. Der Hacker 'sammelt' erstmal. Das heisst, die Hintertür wird Tage oder Wochen vorher schon installiert, sodass für diesen Zeitpunkt keine Logfiles mehr existieren. Auf diese Weise geht unter Anderem diese Lücke auch in die Backups rein, und ist bei einem Backup-Restore auch gleich wieder vorhanden, wenn man nicht weit genug zurückgeht.Und Access-Logs sind in der Regel relativ gross und umfangreich, und sind deshalb auch meist nur für die letzten 24/48 Stunden vorhanden (falls nicht archiviert). Und zuguterletzt kann auch das Dateierstellungs- und Modifizierdatum und somit auch der Ursprung locker manipuliert werden.
Ich habe das früher mal bei einer Kundenwebseite versucht. Ich bin dabei Datei für Datei in den Access-Logs 'gefolgt', habe dabei Stunden verbraten, und konnte am Ende trotzdem nicht den Ursprung der Lücke ermitteln, da er zu weit zurücklag.
Ich persönlich denke das Manipulationen meist per HTTP/S stattfinden. Und da vermutlich über HTTPS, denn existierende Domains mit Zertifikaten kann man von öffentlichen Listen abgreifen. Das ist effizient, geht automatisiert, und man muss nicht erst an Passwörter rankommen (mit einem Virus oder einer Brute-Force-Attacke). Es gibt aber sicher auch da Ausnahmen.
Ein guter Dateiscanner wäre da ganz hilfreich, der möglichst zeitnah (einmal täglich) Dateiänderungen meldet.
Gruess
Roger